Mittendrin und nicht dabei

2. November 2025  Allgemein 14 

Persönliche Veränderungen möchte ich zum Anlass nehmen, durch diesen Artikel meine Gedanken zu sortieren, strukturieren und zum Ausdruck zu bringen. Dies ist ein persönlicher Blog-Beitrag, rein anekdotisch und trotzdem ein Rundumschlag.

Mein Antrieb diesen Blog zu starten, war die ehemalige Beziehung mit einer Betroffenen des Verschwörungsnarrativs “Rituelle Gewalt Mind-Control", welcher damals für sie einige rechtliche Konsequenzen nach sich zog.

Ich sah welche Probleme dieses Narrativ bereiten kann und welchen Leidensdruck es bei Menschen verursachen kann, die zu Unrecht in die Mühlen von Justiz und Behörden geraten. Sie hatte Glück im Unglück, weil sie Hilfe bei anderen Menschen fand, die sich mit diesem speziellen Thema auskannten. Das Leid, was ihr dadurch angetan wurde, wird sich nicht mehr rückgängig machen lassen und ihr den Rest des Lebens in Erinnerung bleiben. Doch sie ist ein starker Mensch und wird weiter voranschreiten, davon bin ich überzeugt. Sie ist in meinen Augen normaler als die Menschen, die das Thema Rituelle Gewalt, in der Form einer Verschwörungstheorie, öffentlich unterstützen.

Was mich entsetzte, war die Selbstgefälligkeit, mit der das Narrativ vertreten und verteidigt wurde. Therapierende, für die es ganz normal war, dass in Deutschland satanische Kulte existieren, die Opfer in verschiedene Persönlichkeiten spalten und diese auch noch mit Mind-Control völlig gehorsam machen sollen. Ebenso entsetzend, wie mit irgendwelchen abstrusen Herleitungen versucht wurde sich spontan ändernde Augenfarben zu plausibilisieren. Ebenso Mitarbeiter von Behörden, die diesen Quatsch einfach übernahmen und bis heute keinerlei Verantwortung übernehmen mussten.

Mit diesem Blog wollte ich unterstützen und einen Gegenpol bilden. Geholfen hat dieser Blog eher mir selbst. Probleme, die ich sah, konnte ich dadurch externalisieren, von außen betrachten und verarbeiten. Was meiner damaligen Partnerin half, waren die Menschen, die im Hintergrund arbeiteten. Gutachterinnen, Rechtsanwälte und Richter. Aktivisten und Reporter können unterstützen, aufgrund ihrer Reichweite, allerdings treffen sie keine Entscheidungen. Therapierende und Justiz können das Leben von Betroffenen hingegen direkt beeinflussen.

Ich selbst wurde nie des Missbrauchs beschuldigt und war nie Opfer einer fehlgeleiteten Psychotherapie. Ob sich dadurch ein neutralerer Blick auf das Thema ermöglicht, weiß ich nicht. Trotzdem bilde ich mir ein, dadurch einen etwas distanzierteren Blick auf das Thema zu haben. Diesen persönlichen Eindruck, zum Thema Rituelle Gewalt und dem Erlebten, möchte in diesem Blog-Beitrag niederschreiben.

Die Betroffenen

Wen ich kennenlernen durfte, waren Familien, die den Kontakt zu ihren Kindern verloren hatten und von diesen sogar des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden. Dieser vermeintliche Missbrauch wurde unterschiedlich geschildert. Es war nicht nur organisierte rituelle und sexuelle Gewalt. Es gab ebenso Fälle, in denen der Kontakt zu Kindern ohne vorherige Anschuldigungen abbrach und die zurückgelassenen Eltern später die Verschwörungstheorie als Ursache vermuteten. Trotzdem ließen sich, auch bei solchen Fällen, Parallelen zu gleichen Organisationen und Therapierenden herausarbeiten, bei denen sich die Kinder in Behandlung befanden.

Diese betroffenen Familien möchte ich nicht vollständig in Schutz nehmen, da einige in ihrer Trauer – zumindest in meinen Augen - durchaus grenzüberschreitendes Verhalten zeigten. Hinterherspionieren, plötzlich vor der Haustür der Kinder stehen, obwohl ausdrücklich kein Kontakt mehr gewünscht wurde, und weiteres. Bei allem Verständnis in Anbetracht der Umstände, besser wurde die Situation dadurch bestimmt nicht. Wiederannäherungen scheinen allgemein selten vorzukommen, sobald ein Bruch entstanden ist.

Was Therapieopfer betrifft, sind meine Erfahrungen gemischt. Auf der einen Seite gibt es diejenigen die sich mit falschen Erinnerungen beschäftigen müssen und aus heiterem Himmel in belastende psychotherapeutische Sitzungen zurückversetzt werden.

Auf der anderen Seite gibt es die Menschen, die sich in den sozialen Medien als DIS präsentieren und wenig davon zeigen, was ein Trauma ausmacht. Die sich präsentierenden Menschen sind selbstbewusst, ihres eigenen Handelns mächtig und sagen frei die eigene Meinung. Fast das komplette Gegenteil der anderen Gruppe Betroffener. Meinem Eindruck nach ziehen diese Menschen tatsächlich einen Gewinn aus ihrer Therapie, sind aber weniger als klassisches Opfer zu verstehen.

Helfergruppen und Medien

Diese beiden Personenkreise möchte ich in einem Atemzug nennen, weil ich als Gemeinsamkeit die Wahrnehmung der eigenen Interessen sehe. Meiner Einschätzung nach werden sich Vertreter der unterschiedlichen Gruppen – pro und contra Rituelle Gewalt – in dieser Hinsicht nicht großartig unterscheiden.

Pressevertreter waren immer nett und freundlich, aber man sollte sich bewusst machen, dass man nur Teil einer Story ist. Man ist schnell per Du, es wirkt teilweise freundschaftlich, ist es aber nicht.

Jemand der noch viel Schmerz und Mitteilungsbedürfnis in sich trägt, vielleicht auf Unterstützung hofft, sollte sich keine Illusion von Nähe machen. Nicht zu vergessen, dass es für Journalisten wichtig ist professionelle Distanz zu wahren und trotzdem die Barrieren abzubauen, um leichter an Informationen zu gelangen. Im Sinne von Selbstschutz empfehle ich “Freundlichkeit” innerhalb eines solchen Kontaktes zurückhaltender zu bewerten.

Es gab den ein oder anderen Kontakt zu Journalisten (m/w/d), wo einfach keine Rückmeldung erfolgte. Ghosting scheint in dem Bereich nicht unüblich zu sein. Durchweg positiv empfand ich lediglich den Austausch mit einer Person, wo eine für mich passende Mischung aus Zuverlässigkeit, Integrität, Distanz und Austausch gefunden werden konnte und auch weiterhin ein informativer Austausch stattfindet.

Helfergruppen können schwierig sein, da Mitglieder oft selbst Betroffene sind und es dadurch an gesunder Distanz zum Thema fehlt. Emotionen können einen wertvollen Antrieb darstellen, verleiten jedoch dazu die eigenen Grenzen, oder die Grenzen anderer, zu überschreiten. In dieser Hinsicht habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine gewisse Neigung zu Instrumentalisierung besteht und die Interessen von Betroffenen auch gerne mal ignoriert werden. “Für die gute Sache” ist für mich keine Option, solange es sich negativ auf Einzelne auswirkt oder deren Interessen widerspricht. Davon erlebte ich leider auch das genaue Gegenteil.

Fachkräfte und Fachgruppen

Als im März 2023 der Spiegel über vermeintliche Rituelle Gewalt berichtete war die Empörung groß. Nicht die Empörung über schädliche Psychotherapien, sondern dass der Spiegel es wagte über das Thema zu schreiben.

Eine Debatte ist zwar weiterhin vorhanden, bisher hat man es jedoch nicht mal geschafft sich öffentlich darauf zu einigen, dass Augen keine spontanen Farbwechsel durchlaufen. Stattdessen verliert man sich im Detail, ohne überhaupt mal eine Diskussionsbasis gefunden zu haben. Selbst im Kleinen ist niemand bereit nachzugeben, oder vielmehr Vernunft walten zu lassen.

Die Anzahl der Subthemen zeigt leider auch, auf welche Bereiche die Verschwörungstheorie “Ritueller Gewalt Mind-Control" Einfluss hat.

Infrage gestellte juristische Grundlagen, ideologischer Einfluss auf wissenschaftliche Prinzipien, Versuche mit falschen Fakten eine Deutungshoheit zu erlangen.

Die Debatte wird, meiner Meinung nach, insbesondere von Vertretern Ritueller Gewalt, auf emotionaler Ebene fortgeführt, was auf wissenschaftlicher Basis nicht sinnvoll ist. Alles, was keine Bestätigung des Narrativs bietet, wird als Verleumdung oder Täterschutz deklariert.

Der Opferstatus wird in den Vordergrund gestellt, ob Fakten oder nicht, dabei wird vergessen, dass Fakten überhaupt erst zu einer Lösung des Problems führen können - sofern man sich auf mehr als Zufall und Placebo verlassen möchte.

Erfahrungsexperten

Gerne beruft man sich auf die ganzen Opfer, man müsse Ihnen doch glauben! Oder Therapierende versuchen Ihre Erfahrung als Untermauerung für den eigenen Standpunkt zu nutzen. Sie müssten es ja wissen, weil sie seit Jahrzehnten mit Opfern Ritueller Gewalt zu tun hätten.

Wiederholungen lassen einen in dem besser werden, was man wiederholt. Das Ergebnis sagt jedoch nichts über die Qualität des Ergebnisses aus. Wenn ich etwas über Jahre hinweg falsch mache, werde ich richtig gut darin es weiterhin falsch zu machen. Die reine Erfahrung macht niemanden zum Experten, sondern Wissen macht einem zum Experten. Was Wissen und was Glauben ist darf gerne diskutiert werden.

Es reicht weder Opfer zu sein noch über einen akademischen Abschluss zu verfügen. Auch Menschen mit einem Titel können absoluten Blödsinn erzählen. So kann es aber auch sein, dass jemand ohne Titel auf Fakten basierendes Wissen vorweisen kann. Wer sich nicht in Vollzeit mit solchen Themen beschäftigt, wird es sehr schwer haben einen halbwegs guten Überblick zu erlangen.

Eine wichtige Anmerkung:

Was die Therapie einer Dissoziativen Identitätsstörung betrifft, sollte man sich bewusst machen, dass für diese Diagnose lediglich eine S1 Leitlinie vorliegt. Eine Leitlinie ohne Evidenz. Die Behandlungsmethoden beruhen auf reinen Vermutungen. Ja, die Diagnose ist anerkannt, ebenso wie die Kriterien, allerdings nicht die Behandlungsmethoden. Da muss man auch nicht mit der nachgewiesenen Wirksamkeit von EMDR um die Ecke kommen.

Politik

Spontan würde ich behaupten “Kann man in der Pfeife rauchen”. Auf den zweiten Blick würde ich eine Schulnote “Mangelhaft” vergeben. Möglichst objektiv betrachtet, wird man in dem Bereich wohl differenzieren müssen.

Auf der einen Seite sind die Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und eine gewisse Selbstdarstellung und Präsenz mit sich bringen müssen. Auf der anderen Seite die weniger der Fluktuation unterworfenen Mitarbeitenden in den Ministerien.

Meine persönlichen Erfahrungen waren ernüchternd, allerdings habe ich auch von Betroffenen, die mit Ministerien in Kontakt standen, positive Rückmeldungen zu deren Umgang mit dem Thema erhalten.

Rechtsbeistände

Was Anwälte betrifft, sind diese manchmal einfach Glückssache. Es gibt welche, die sind nur auf ihre Bonuszahlungen aus und liefern mittelmäßige Qualität. Es gibt aber auch engagierte Anwälte, die einen menschlich auffangen und keine Bonuszahlungen vereinbaren. Zu Rechtsbeiständen kann ich leider keine Empfehlungen aussprechen.

Was ich bei hoher Belastung anraten würde: sich neben einem Anwalt psychologische Unterstützung zu suchen. Ob dies auch bei familiengerichtlichen Verfahren sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. Es könnte positiv ausgelegt werden, aber auch negativ. Entscheidungen empfand ich diesem Bereich sehr willkürlich. In Strafverfahren wird Opfern eine [Psychosoziale Prozessbegleitung] (https://www.hilfe-info.de/Webs/hilfeinfo/DE/EigeneRechteKennen/HilfeUndRechte/PsychosozialeProzessbegleitung/PsychosozialeProzessbegleitung.html) angeboten. Für Beschuldigte ist dieses Angebot nicht vorgesehen.

Prozesse können sehr an den eigenen Kräften zehren. Selbst wenn man ein Verfahren am Ende für sich entscheiden kann, heißt dies nicht, dass man ohne Schaden herausgeht. Verfahren gewonnen, ganze Jahresgehälter aus dem Fenster geworfen, psychisch am Boden, das soziale Umfeld nur noch ein Scherbenhaufen – auch das ist möglich.

Öffentlich Rechtlicher Rundfunk

Es gab Sendungen, die sich für die Existenz Ritueller Gewalt aussprachen und es gab welche, die sich dagegen aussprachen. Dies vermittelt zwar ein gewisses Bild von Diversität, dass der öffentliche Rundfunk vollumfänglich als unabhängig bezeichnet werden kann, sehe ich allerdings nicht. Im Gegenteil sehe ich eine teilweise politisch gelenkte Mitbestimmung bei einzelnen Programminhalten.

Am meisten Aufruhr verursachte wohl die Sendung des ZDF Magazin Royale zum Thema Rituelle Gewalt. Diese Sendung wurde später depubliziert. Unter anderem das Portal Legal Tribune Online berichtete darüber und erwähnte ebenso eine fehlende Grundlage für den damaligen Beschluss des ZDF-Fernsehrates (https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/boehmermann-sendung-offline-programmbeschwerde-verfahren-zdf-fernsehrat-reputation).

Laut der Episodenliste auf Wikipedia wurden gerade mal zwei Sendungen des ZDF Magazin Royale depubliziert.

Selbst Folgen, zu denen Böhmermann in einem Rechtsstreit unterlag (Stichwort Schönbohm #cyberclown), wurden diese nach Bearbeitung wieder online gestellt. Somit dürfte die Folge zu Ritueller Gewalt die einzige Folge sein, die komplett vom Erdboden verschwunden ist. Hinzu kommt, dass eine zweite Folge zu dem Thema anschließend von der ZDF-Programmdirektorin keine Freigabe erhielt.

https://www.rnd.de/medien/jan-boehmermann-programmdirektion-stoppt-zdf-magazin-royale-ausgabe-vor-ausstrahlung-4CNUSZCNNVHCNK3N7UZWBO2M3E.html

Obwohl keine Falschbehauptungen in der Folge geäußert wurden und auch keine Verletzung der Programmrichtlinien vorlag, bleibt diese Folge die einzig vollständig entfernte Folge. Empörung durch ein politisches Gremium, mit Unterstützung durch die damalige Familienministerin Lisa Paus - dies reichte als Kriterium zur vollständigen Löschung.

Ein weiterer Knackpunkt, waren für mich Schriftwechsel mit diversen Fernsehräten. Es ist in Ordnung für seine Journalisten einzustehen, es ist aber nicht in Ordnung auf dieser Basis Lügen zu legitimieren.

In einem Schreiben an den WDR beschwerte ich mich über eine Sendung von Westpol, in der die Wahrheit dermaßen aufgeweicht wurde, dass die Realität gar nicht mehr erkennbar war. Unter anderem wurde so die im Spiegel erwähnte Psychotherapeutin Jutta Stegemann mehr oder weniger als “unschuldig” dargestellt. Eines der Fernsehratsmitglieder äußerte sich angeblich in der Form, dass es nicht Aufgabe des Rates sei die Qualität psychotherapeutischer Behandlungen zu beurteilen. Dies mag stimmen, allerdings war zum Zeitpunkt der Ausstrahlung bereits bekannt, dass die Psychotherapeutenkammer der Beschwerde zustimmte und die Vorwürfe als berechtigt betrachtete.

Jeder, der die fehlende Neutralität des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks kritisiert, hat aus diesen Gründen mein absolutes Verständnis.

Randthemen und Schnittmengen

Die Schnittmengen zu realen Problemen sind enorm. Mir fallen nur wenige Beispiele zu Bereichen ein, in denen die Verschwörungstheorie wirklich unproblematisch ist (Unterhaltungselektronik). Richtige Skeptiker werden vermutlich auch hier widersprechen.

Am schwierigsten empfinde ich den Einfluss auf die Justiz, da hier Menschenleben mit nur einem Beschluss ruiniert werden können, gefolgt von Psychotherapien. Auf Ebene der Justiz sehe ich hier vor allem das Strafrecht, aber auch familiengerichtliche Entscheidungen.

Entscheidungen im Familienrecht bringen das Thema ebenso in die sogenannte Väterrechtsbewegung, da diese gelegentlich mit Vertretern der Rituellen Gewalt Therapie aneinandergeraten.

In diesem Zusammenhang kritisiere ich stark Berichte von Correctiv und Volksverpetzer, die sich zwar öffentlich als Faktenchecker bezeichnen, dort aber eher einem Haltungsjournalismus nachkommen, der sich nicht an Fakten orientiert.

Correctiv.org - Väterrechtler auf dem Vormarsch, 19.09.2023

Volksverpetzer - Wie „Stern“ auf Väterrechtler-Propaganda hereinfiel, 29.05.2024

Im Artikel von Correctiv stechen insbesondere die “ad hominem” Argumente hervor. Wer hier mit welchen AfD-Politiker sympathisiert ist absolut irrelevant und Väter, die in Sorgerechtstreitigkeiten statistisch gesehen den Kürzeren ziehen, sympathisieren vermutlich mit jedem, von dem sie sich Unterstützung erhoffen. Eine Orientierung an relevanten Fakten fehlt dem Artikel in meinen Augen.

Teils wird auch behauptet das Problem von Entfremdung bei Kindern würde nicht existieren, da es für Deutschland nicht ausreichend Evidenz für das “PAS” (Parental Alienation Syndrom) geben würde. So geschehen im Artikel des Volksverpetzer. Würde man diese Absurdität in gerichtlichen Verfahren so annehmen, könnte man jedes Kind zu jeder beliebigen Zeit aus allen Familien und Pflegeverhältnissen herausreißen, da es angeblich keine Bindung aufbauen oder verlieren würde. Diese Annahme wäre jedoch katastrophal und jede Trennung ist faktisch ein potenzielles Trauma.

Dies erinnert doch sehr an das wissenschaftliche Verständnis beim Amt der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten, deren Stellungnahmen und Studien sich ebenfalls an diesen Randthemen orientieren.

In einigen Fällen flüchtet die Mutter mit Kind oder Kindern ins Ausland und entzieht sich dadurch Entscheidungen der Justiz. Es ist auch unklar inwieweit Opfervereine, die ebenso das Thema Rituelle Gewalt Mind-Control vertreten, bei dieser Rechtsbeugung mitwirken. Selbst über ehemalige Mitglieder des Betroffenenrat der UBSKM wird spekuliert, welche Rolle diese dabei spielen.

Fälle, wie der in diesem Blog angeschnittene “Fall aus Schwäbisch Hall” zeichnen all diese Elemente. Vermeintlicher Missbrauch in Form Ritueller Gewalt, Umgangskontakte werden nicht ermöglicht, involvierte Hilfsvereine mit Bezug zu Ritueller Gewalt, die Diagnose DIS, die Mutter flieht ins Ausland. Dies ist allerdings ein Thema, mit dem sich andere Menschen besser auskennen.

Um es auf den Punkt zu bringen, möchte ich folgende Bereiche als besonders beeinflusst hervorheben:

Politik (durch die Arbeit der UBSKM und anderer Protagonisten der Rituellen Gewalt Mind-Control Theorie)

Justiz

Psychologie und Soziale Arbeit (darunter auch Jugendämter & Co)

Medien (öffentliche Berichterstattung)

Wissenschaft (Ignorieren wissenschaftlicher und untergraben etablierter Prinzipien)

Positive Entwicklungen

Fachpublikationen wie “Praxishinweise zum Verhältnis von Psychotherapie und Glaubhaftigkeit im Strafverfahren”, beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, kann und sollte man durchaus positiv bewerten. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Justiz von allen Gewalten noch am meisten bemüht ist sich an Fakten zu orientieren.

Auch den zuletzt veröffentlichten Bericht des Bistum Münster, mit den Untersuchungsergebnissen zu Tatvorwürfen Ritueller Gewalt, sehe ich als positives Signal. Man ist bei der Kirche gewillt, sich mit dieser Schattenseite auseinanderzusetzen.

Die Kritik bleibt auch beim Amt der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten nicht ungehört. Das Portal (wissen-schafft-hilfe.org](https://wissen-schafft-hilfe.org/) wurde mehr oder weniger abgeschaltet, nachdem Medien und Fachverbände die Inhalte zum Thema Rituelle Gewalt kritisierten. Selbst die Literaturverweise zum Thema Rituelle Gewalt, sind irgendwann zwischen [Oktober 2024]((https://web.archive.org/web/20241008191700/https://beauftragte-missbrauch.de/mediathek/literatur) und Januar 2025, von der Webseite der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten verschwunden.

Der Artikel des Spiegel “Im Wahn der Therapeuten” und Kritik aus der Rechtspsychologie dürften den Stein erheblich ins Rollen gebracht haben.

Kritik an meiner Person

Wie bekannt dieses Infoportal zur Satanic Panic geworden ist, kann ich nicht beurteilen. Mich erreichte lediglich eine einzige Kritik per E-Mail, in der ich selbst als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wurde. Doch auch mit dieser Person fand ein halbwegs normaler Schriftwechsel statt.

Die Anzahl von Rückmeldungen derer, die sich gegen die Verschwörungstheorie aussprechen, war insgesamt höher und trotzdem in einem überschaubaren Rahmen. Die Anzahl E-Mails von Versandapotheken und anderen Anbietern vitalisierender Präparate ist, trotz vorgeschaltetem Spam-Filter, mit Abstand am höchsten.

Über einen gewissen Zeitraum wurden mir per E-Mail Trojaner zugeschickt, wobei ich nicht beurteilen kann, ob dies im Rahmen üblicher Spam E-Mails, oder gezielt, geschah.

Auf X (ehemals Twitter) habe ich mitbekommen, dass ich dort von einigen Accounts blockiert wurde. Insgesamt kein Drama oder Grund zur Erwähnung. Dies geschah nicht wegen vorhergehender Diskussionen, sondern präventiv. Es reichte, dass ich Rituelle Gewalt für eine Verschwörungstheorie halte. Wenn Betroffene sexuellen Missbrauchs dies machen, ist das für mich verständlich und nachvollziehbar. Eine Blockierung bei einem Mitglied der Aufarbeitungskommission, was ich bis dato gar nicht auf dem Schirm hatte, verursachte jedoch ein lautes Schmunzeln.

Wie geht es weiter?

Psychologie faszinierte mich schon, bevor ich mit dem Thema Rituelle Gewalt in Berührung kam. Die Beschäftigung mit der Verschwörungstheorie hat mir geholfen die Wichtigkeit von Evidenz zu verstehen, mich weniger an populärwissenschaftlichen Inhalten zu orientieren und außerdem Aussagen insgesamt stärker zu hinterfragen.

Ein vermeidender Bindungsstil verschafft mir sehr viel Zeit für mich allein, doch an genau diesem möchte ich zukünftig arbeiten. Nicht um mehr Kontakt zu anderen Menschen zu haben, aber um diesen Kontakt ehrlicher gestalten zu können. Es liegt nicht in meiner Absicht anderen weh zu tun, doch genau dies hat mein Bindungsstil zur Folge. Wenn ich mit diesem “Problem” besser klarkomme, wird dies auch positive Effekte auf diesen Blog haben.

Trotzdem könnte ich mich Wochen und Monate mit dem Thema Rituelle Gewalt beschäftigen, allerdings nicht in Vollzeit.

Diesen Blog werde ich so stümperhaft weiterführen wie bisher. Allerdings ohne ihm eine Priorität zu geben, durch die ich wichtigere Bereiche meines Lebens vernachlässige. Das Thema liegt mir weiterhin am Herzen, doch werde ich meine eigenen Belange zukünftig stärker in den Vordergrund stellen. Lesen, Sport, Wandern, Essen - es gibt so viele schöne Dinge im Leben, denen ich ebenfalls Aufmerksamkeit schenken möchte.

- ENDE -