Falsche Erinnerung? Doku über False Memory und sexuelle Gewalt

Vor ein paar Tagen veröffentlichte die ARD das Radiofeature Falsche Erinnerung? - Doku über False Memory und sexuelle Gewalt.

Während international ein immer stärkerer Gegenwind zu Fehltherapien im Zusammenhang mit angeblich satanisch rituellem Missbrauch aufkommt, wird hierzulande selbst der Öffentlich Rechtliche Rundfunk in die Verbreitung von Verschwörungstheorien eingespannt und von Anhängern der Satanic Panic gefeiert.

Der Titel der Dokumentation benennt als Thema sexuelle Gewalt, inhaltlich wird jedoch auf rituelle Gewalt, samt Definitionen, eingegangen.

Die Mehrheit der Gesprächspartner*innen kann deutlich dem Umfeld der Satanic Panic Vertreter zugeordnet werden, welches fest von einem weltweiten Netzwerk satanischer Kulte ausgeht. Allein dieses ungleiche Verhältnis lässt eine fehlende Offenheit der Recherche vermuten.

Oftmals werden wichtige Begriffe, wie False Memory und Mind Control, nicht einleitend erklärt und ohne Zusammenhang in den Raum geworfen.

So entsteht leicht der Eindruck, es handele sich bei False Memory um den Verein False Memory Deutschland e.V., anstatt um einen im wissenschaftlichen Konsens anerkannten Effekt von Gedächtnisfälschung.

Den Begriff Satanismus sucht man im Radiofeature vergeblich. Durch oberflächliche Recherchen lässt sich schnell feststellen, dass die Rituelle Gewalt Vertreterinnen den Begriff Satanismus regelmäßig als Hauptbestandteil in Vorträgen und Publikationen mit einbringen - ungeachtet ihrer vermeintlich fachlichen Expertise. Die Interviewten Personen lassen sich hauptsächlich in zwei Gruppen einteilen. Pro False Memory Effect und pro Rituelle Gewalt These, wobei die meisten Interviewten den Vertreter*innen der (satanisch) Rituellen Gewalt zugeordnet werden können.

Das Hörfeature beginnt mit Heide-Marie Cammans, stellvertretend für den Verein False Memory Deutschland e.V.. Erst im späteren Verlauf des Feature wird der Arbeitstitel des Vereins “Arbeitsgemeinschaft falsche Missbrauchserinnerungen” vorgestellt.

Ebenfalls am Anfang, folgen Aussagen eines Opfers ritueller Gewalt, welches unter dem Pseudonym Felicitas Lukas auftritt.

Als eine weitere Protagonistin hört man Frau Ellen Engel, Rechtsanwältin für Strafrecht, aus Berlin. Ellen Engel wurde bereits als Expertin für einen Artikel der Zett interviewt. Laut diesem Artikel befasst sie sich bereits seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema rituelle Gewalt.

Als Problem, solche Fälle zu beweisen, benennt Frau Engel einen nicht dauerhaften Zugriff ihrer Mandantinnen auf das Gedächtnis und damit einhergehende Schwierigkeiten die Taten zu beweisen. Dass es allgemein bei sexueller Gewalt schwierig ist DNA-Spuren oder Kleidungsfasern sicherzustellen, wird hingegen nicht erwähnt.

Berücksichtigt man Aussagen üblicher Fälle ritueller Gewalt, sollen “Kulte” Kinder züchten, abrichten, foltern, missbrauchen und bei Ritualen als Menschenopfer darbringen. Klassiker sind Schilderungen der damaligen ARD-Doku Höllenleben, in der die Protagonistin “Nicki” von extremen Ritualen auf der Wewelsburg berichtet. Diese „Nicki“ wurde vor ein paar Jahren erneut von der Zeit, für eine Dokumentation, hinzugezogen.

Sämtliche kriminologischen Ermittlungen führten damals zu keinem Ergebnis, wobei sich Blutspuren durch Luminol auch in geringsten Mengen nachweisen lassen würden.

Beachtet man all diese Gesichtspunkte, ist folgende Aussage zu Ellen Engels Arbeit besonders interessant:

Ein paar Fälle hat Ellen Engel zwar bis zur Verurteilung bringen können, nie aber hat sie organisierte Strukturen oder Zusammenhänge zwischen einzelnen Verfahren aufweisen können. Bei diesen Verfahren wurden Einzeltäter*innen verurteilt.

Genau dies ist ein entscheidender Punkt: das Narrativ der Kulte konnte nie bewiesen werden, obwohl mehrfach gezielte Ermittlungen durchgeführt wurden.

Doch eben diese Kulte würden, so der spätere Verlauf des Radiofeature, Drohungen aussprechen und mit anderen harten Bandagen kämpfen. Dies wird durch Ärztin und Psychotherapeutin Brigitte Bosse, Leiterin des Traumainstitut Mainz, bestätigt. Es wird von toten Mäusen im Briefkasten, von toten schwarzen Katzen auf der Türschwelle und von Stalking berichtet. Ob es sich dabei um Vermutungen oder wahre Begebenheiten handelt bleibt unklar.

Ein weiterer Interviewpartner ist Kai Funkschmidt von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, vorgestellt als Referent für die Bereiche Esoterik, Verschwörungstheorien und Mind Control. Dass diese Bezeichnungen bewusst verfälscht wurden, erklärt Herr Funkschmidt auf Nachfrage der GWUP.

Herr Funkschmidt schildert den Zusammenhang von sexuellem Missbrauch und wie dieser in suggestiven Psychotherapien zum Einsatz kommt. Eine ergänzende Stellungnahme erfolgt durch Frau Dr. Bosse, die keinen Sinn darin sieht jemanden etwas zu suggerieren, da die Probleme der Klient*innen bereits genug Gesprächsmaterial mitbringen würden.

Beachtet man ihre Vortragsfolien zum Thema rituellen Missbrauch, scheint Frau Dr. Bosse ein spezielles Verständnis von Suggestion zu haben:

Die Frage nach dissoziativer Symptomatik ist weder suggestiv per se, noch ermöglicht sie das iatrogene Erzeugen einer DID

Zu bedenken wäre allerdings, dass klärende Fragen geschlossen sind und ein Ziel vorgeben. Dadurch ergibt sich automatisch ein suggestiver Charakter.

Ebenfalls in ihren Vortragsfolien berichtet Frau Dr. Bosse über mehrere Seiten zum Thema Satanismus und stellt darüber hinaus die Möglichkeit in den Raum, dass eine Dissoziative Identitätsstörung von Kulten gezielt hervorgerufen wird. Diese Aussagen entsprechen genau dem, was seit mehr als einem Jahr in der Schweiz als Verschwörungstheorie in die Öffentlichkeit gezogen wird. Auch Brigitte Bosse schließt nicht aus, dass es “misslungene Therapien” und “suggestive Therapeut*innen” gibt, während sie sich selbst anscheinend nicht als Teil des Problems versteht. Stattdessen zieht sie ein unprofessionelles Gleichnis zwischen Fehltherapien und falsch gezogenen Zähnen.

Im Bereich Psychotherapie verhält es sich deutlich anders. Fehlgeleitete Therapien führen zu Retraumatisierung, einer kompletten Abschottung zum bisherigen sozialen Umfeld, beinhalten freiheitsentziehende Maßnahmen und führen im schlimmsten Fall zum Suizid.
Gefälschte Gedächtnisinhalte lassen sich nie komplett entfernen und Therapieopfer werden ihr Leben lang Kämpfe mit dem eigenen Selbst durchführen müssen – begleitet von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen.

Was ebenso vernachlässigt wird, sind unberechtigte Anzeigen wegen vermeintlich sexuellen Missbrauchs. Verlust der Kinder, Auseinanderfallen der Familie, soziale Abgrenzung und Jobverlust sind mögliche Konsequenzen, mit denen Beschuldigte konfrontiert werden.

Im Feature werden bekanntere Fälle organisierten sexuellen Missbrauchs benannt, was zu einer Gleichsetzung von organisierter und ritueller Gewalt führt. Auch dies ist typisch für Vertreter der rituellen Gewalt Theorie. Es werden Fälle benannt die zwar organisierten Missbrauch bestätigen, jedoch nicht dem Narrativ entsprechen, welches in Vorträgen und Büchern verbreitet wird.
So fehlt diesen Fällen die sonst propagierte gezielte Spaltung von Kindern in verschiedene Persönlichkeiten (Dissoziative Identitätsstörung), eine Programmierung durch Mind Control, sowie ein ideologischer Hintergrund. Hier widerspricht die Dokumentation sogar den eigenen Quellen, wenn es um die Definition ritueller Gewalt geht.

Definition der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten:

Was ist unter organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt zu verstehen?
Als organisierte sexualisierte Gewalt bezeichnet man die systematische Anwendung schwerer sexualisierter Gewalt in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt durch mehrere Täter und/oder Täterinnen oder Täternetzwerke. Häufig ist sie mit kommerzieller sexueller Ausbeutung, wie zum Beispiel Zwangsprostitution oder der Herstellung von Missbrauchsdarstellungen verbunden.

Dient eine Ideologie als Begründung oder Rechtfertigung von Gewalt, bezeichnet man dies als rituelle Gewalt. Eine solche Ideologie kann religiös sein und beispielsweise im Kontext von Sekten und Kulten vorkommen oder sich aus einer politischen Überzeugung, zum Beispiel in rassistischen oder faschistischen Gruppierungen, ableiten.

Dass unterschiedliche Definitionen für den Begriff “rituelle Gewalt” existieren, findet keinerlei Erwähnung und man bedient sich der Erklärung, die wohl am wenigsten zu einer kontroversen Diskussion führen dürfte und zudem durch ein Amt des Familienministeriums geäußert wird.

Im weiteren Gespräch Brigitte Hahn, bekannt als eine Hardlinerin zum Thema (satanisch) rituelle Gewalt. Sie erzählt von Hindernissen und Gegenwind während ihrer Arbeit beim Bistum Münster. Selbst das Bistum Trier habe sich schon über die mangelnde Fachlichkeit ihrer Arbeit beschwert.

So wird im Feature folgendes erzählt:

Eine Arbeitsgruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf legte im Jahr 2020 eine Studie mit dem Titel vor: „Was erschwert die Aufdeckung organisierter und ritueller Gewaltstrukturen?“ Ein Resultat: Unter den Tätern sind auch Menschen in kirchlichen Ämtern.

An dieser Stelle wird eine weitere Verteidigungsstrategie deutlich. Wer sich gegen die Existenz (satanisch) ritueller Gewalt ausspricht, wird als Schützer von Tätern hingestellt. Fachliche Einwände werden nicht angenommen.

Zusätzlich wirkt es ein wenig grotesk, weil Brigitte Hahn als langjährige Bistums-Sektenberaterin von der Finanzierung durch die Kirche profitiert hat, während die Kirche dabei war ihre eigenen Skandale zu vertuschen.

Ähnlich verhält es sich gegenüber dem Verein False Memory Deutschland, wenn die Erzählerin Aussagen einer anonymen Therapeutin wiedergibt:

Eine Therapeutin, die anonym bleiben will, weiß von ihren Patientinnen, dass Täter sich in dieser angespannten Phase von False Memory beraten lassen

Während es dem Verein False Memory Deutschland angelastet wird, den Straftatbestand lediglich durch Gespräche einzuschätzen, wird es bei Brigitte Hahn hingenommen, dass sie Erzählungen von Missbrauch in kultischem Rahmen einfach für glaubwürdig hält. Aus Sicht von Herrn Weisfeld kann False Memory Deutschland, nicht zwischen echten und unechten Fällen unterscheiden. Ein gepflegter Doppelstandard innerhalb des Features, genauer gesagt im ergänzenden Podcast.

Ähnliches dürfte man bei rechtlichen Schritten vermuten. Aus den Gesprächen mit Frau Engels wird ersichtlich, dass Betroffene ritueller Gewalt versuchen Klagen anzustreben, sofern ein Prozessgewinn wahrscheinlich ist. Wird hingegen dazu geraten eine Beschwerde bei der zuständigen Psychotherapeutenkammer einzureichen, wird dies als Angriff der Täter gegen die Psychotherapeut*innen ausgegeben. Allein die Wortwahl ist bezeichnend.

Ebenso kann folgende Aussage von Brigitte Hahn zu einem Stirnrunzeln anregen

Ihre Eltern waren Teil des Kultes, die haben auch dafür gesorgt, dass sie vermietet worden ist, dass ihr Gewalt angetan worden ist, auch von den Eltern selbst, und sie wusste nie: Wie kann ich das nennen, welchen Namen hat dieser Kult? Da haben wir uns auf die Suche gemacht aber es konnte nicht eindeutig belegt werden.

Was die Suchmethoden betrifft, wird es sich um ein Graben im Gedächtnis und gezieltes Erinnern handeln – eben das, was Suggestion in Therapien ausmacht. Dies widerspricht geradezu der Aussage von Frau Bosse, dass es keinen Sinn ergeben würde gezielt nach etwas zu suchen.

Nachdem Felicitas Lukas von jahrelanger Folter innerhalb der eigenen Familie berichtet, werden diese Schilderungen durch die Historikerin für Religionswissenschaften, Adelheid Herrmann-Pfandt, abgerundet.

Frau Herrmann-Pfandt hat unter anderem einen Beitrag für das Buch „Rituelle Gewalt – das (un)heimliche unter uns“ beigesteuert, welches von den Arbeitskreisen rituelle Gewalt der Bistümer Osnabrück, Münster und Essen, sowie Frau Brigitte Hahn herausgegeben wurde. Anscheinend alte Bekannte, die sich zumindest einem gleichen Thema widmen.

Desweiteren erzählt Frau Herrmann-Pfandt in Vorträgen über rituelle Gewalt, deren Inhalte dem Narrativ der (satanisch) Rituelle Gewalt These entsprechen.

Wenn innerhalb des Feature auf die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) eingegangen wird, Fallen strittige Punkte eher dann auf, wenn man über ein klein wenig Fachkunde verfügt.

Die Erzählerin gibt an, dass die Vertreterin von False Memory Deutschland die Existenz der Dissoziativen Indentitätsstörung abstreitet. Informiert man sich über die Homepage von False Memory Deutschland wird zumindest klar, dass der Verein eher von einer iatrogenen erzeugten DIS ausgeht.

Eine hinzugezogene Definition der WHO erweckt zwar einen seriösen Charakter, vernachlässigt allerdings, dass nicht jede Definition einer evaluierten Grundlage entspricht, sondern ebenso durch einen Konsens getroffen werden kann.

So kann zumindest festgehalten werden, dass zurzeit ein Konsens besteht, der von der Existenz der Dissoziativen Identitätsstörung ausgeht und eine Klassifizierung zulässt.

In Berger, Psychische Erkrankungen - Klinik und Therapie, steht zur Dissoziativen Identitätsstörung folgendes (6. Auflage, 2018, S. 539f):

Die multiple Persönlichkeitsstörung ist in den USA Gegenstand zahlreicher Therapiestudien geworden, die von psychodynamischer Psychotherapie bis zur Elektrokonvulsionstherapie reichen.
Vor diesem Hintergrund existiert umfangreiche Literatur. Die nosologische Bedeutung wird aber von vielen Autoren immer wieder bezweifelt. Angesichts einer hohen internen Komorbidität mit komplexen Persönlichkeitsstörungen und einer hohen, iatrogene Effekte naheliegenden Suggestibilität der Betroffenen ist derartigen Studien eher skeptisch zu begegnen. Es muss bezweifelt werden, ob sich die multiple Persönlichkeit diagnostisch tatsächlich von komplexen Persönlichkeitsstörungen trennen lässt, was unter ätiopathogenetischen Aspekten wahrscheinlich wenig sinnvoll erscheint.

Um eine halbwegs korrekte Beurteilung treffen zu können, ist eine Beschäftigung mit zugrundeliegenden Studien unabdingbar und auch die Klassifikationen der WHO sind einer Aktualisierung durch neue Erkenntnisse unterworfen.

Ein wichtiger Bestandteil der Satanic Panic These, die Programmierung von Persönlichkeitsanteilen durch Mind Control Techniken, wird ebenfalls unterschwellig in das Feature eingebaut.

Eine weitere Gesprächspartnerin von Herrn Weisfeld ist Eva Lauer von Lüpke, Leiterin der Emanuelstiftung in Bonn, welche sich wie folgt zu diesem Thema äußert:

Es wird nie funktionieren, einen Menschen zu einem kompletten Roboter zu machen. Es bleiben Menschen, glücklicherweise, aber man kann Menschen sehr, sehr stark beeinflussen, das ist ja das Ziel, den Menschen zu machen, der eigentlich nur noch für den Kult funktioniert, und alles im Sinne einer Ideologie. Damit haben wir ganz viele Elemente dessen, was wir unter ritueller Gewalt verstehen.

Dieser Aspekt ist äußerst interessant, da Brigitte Bosse und Felicitas Lukas anderes verlauten lassen, als sie versuchen Trigger zu erklären.

Brigitte Bosse

Das geht durch Nahtoderlebnisse. Wenn Sie ein kleines Kind in eine Luftnotsituation bringen und warten, bis es bewusstlos ist, und wenn es dann wieder aufwacht, es mit einem anderen Namen ansprechen, wenn es sagt, ich heiße aber nicht so, dann die Prozedur wiederholen, so lange, bis das Kind automatisch mit dem anderen Namen aufwacht, und dann zugänglich ist für Anweisungen unter diesem anderen Namen, und/oder beigebracht kriegt, dass der, der diese Luftnot-Zustände beendet, der wirkliche Retter ist, dann wird sehr viel Bindung und Anhänglichkeit zu dem Retter entstehen und dann lässt sich da durchaus ein inneres System etablieren.

 
Felicitas Lukas

Trigger sind ja so Auslösereize, das war halt in unserem Fall verschiedene, ganz einfache Sachen: Eine bestimmte Blume vor der Tür, oder ein Auto hat auf der Straße eine bestimmten Hup-Reihenfolge oder es gab eine bestimmte Melodie oder ein bestimmtes Kinderlied, was halt akustisch aus einem Auto kam, also solche ganz einfachen, neutralen, die für niemanden anders rund herum irgendwas bedeutet haben, auf die waren Innenpersonen – man sagt ja konditioniert, und wenn die diese Melodie hörten, sofort mit dem, was sie gelernt haben, reagiert haben. Also entweder die Täter angerufen haben oder auf einen Täter zugelaufen sind, der dann die ins Auto mitgenommen hat, oder so.

Wenn ein Mensch aufgrund beliebiger Ereignisse plötzlich komplexe Handlungen ausführt, was soll dies anderes als eine Programmierung sein?

Wirft man einen Blick auf die Homepage der Emanuelstiftung ist dort, neben üblichen Satanic Panic Äußerungen, ebenfalls von einer Programmierung zu lesen.

Um das Ausmaß dieses Unfugs ein wenig zu verdeutlichen, soll hier ebenfalls eine öffentliche Stelle zitiert werden:

Organisierte und rituelle Gewaltstrukturen können eine umfassende Kontrolle und Ausbeutung von Menschen durch Mind-Control-Methoden beinhalten. Die planmäßig wiederholte Anwendung schwerer Gewalt erzwingt spezifische Dissoziation bzw. eine gezielte Aufspaltung der kindlichen Persönlichkeit. Die entstehenden Persönlichkeitsanteile werden für bestimmte Zwecke trainiert und benutzt. Ziel dieser systematischen Abrichtung ist eine innere Struktur, die durch die Täter_innen jederzeit steuerbar ist und für die das Kind und später der Erwachsene im Alltag keine bewusste Erinnerung hat.

Diese Definition stammt aus einer Expertise zu sexualisierter Gewalt. Erstellt durch den Fachkreis »Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen« beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, April 2018. Noch vor Veröffentlichung, betitelte dieser Fachkreis auf seiner Facebook-Seite das Feature als “empfehlenswert”. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es dazu allerdings keine Bestätigung!

Persönliches Fazit

Die Recherchen durch Herrn Weisfeld waren für mich wenig überzeugend und wiederholt musste er sich mit dem Vorwurf, Gesprächsinhalte vollständig aus dem Kontext gerissen zu haben, konfrontiert sehen.

Das Radiofeature finde ich sowohl erschreckend als auch erleichternd. Erschreckend in dem Sinne, dass die Vertreter der satanisch rituellen Gewalt These es geschafft haben, ihr zerstörerisches Gedankengut in den öffentlich rechtlichen Rundfunk zu bringen. Ebenso wie gut die Verbindungen zur Bundesregierung sind, weil einige der Anhänger sich in mehreren, die Bundesregierung beratenden, Ämtern einschleichen konnten.

Erleichtert bin ich dem Sinne, dass es in den Augen der Satanic Panic Vertreter anscheinend notwendig war dieses Radiofeature zielführend mitzugestalten. In welcher Form auch immer.

Berichte, Ermittlungen und Gutachten aus der Schweiz und den Niederlanden, haben zuletzt dann wohl doch für genug Aufregung gesorgt.

Die fachliche Seite wird im Endeffekt vielleicht weniger eine Rolle spielen, als der politische Wille gegen eine weitere Verbreitung vorzugehen.

Transparenzhinweis

Seit dem Jahr 2021 bin ich Mitglied des Verein False Memory Deutschland e.V., nachdem sich meine Partnerin aufgrund einer Fehltherapie dort hat beraten lassen. Die Aussagen ihrer damaligen Psychotherapeutin führten quasi zur juristischen Entmündigung.

Es ist mein Bestreben über solche Umstände aufzuklären und weiteres Leiden, durch ähnliche handelnde Therapeut*innen, zu verhindern. Der Schaden durch solche Therapien ist einfach zu groß. Fakten müssen zum Status Quo und willkürliches Handeln durch Therapierende unterbunden werden!

Diese Webseite wird von mir als Privatperson, unabhängig vom Verein False Memory Deutschland e.V., betrieben.

Zum Feature

Quellen